Im August haben die ersten fünf Lernenden ihre P3D-Verbundslehre im Rahmen des bvz Berufslehrverbunds Zürich begonnen. Durch das Rotationssystem werden den angehenden PolydesignerInnen3D verschiedene, abwechslungsreiche Einblicke in verschiedene Firmen geboten. Projektleiter Willi Paul Paulussen verrät im Interview, für wen sich die Verbundslehre eignet und welche Kritikpunkte nach den ersten Monaten für Diskussionsbedarf sorgten.



Am 5. März fand die Gründungsversammlung des P3D-Verbunds im Rahmen des Berufslehr-Verbunds Zürich statt. Wie war das Interesse?

Willi Paul Paulussen: Das Interesse war grösser, als wir ursprünglich erwartet hatten. Es waren zwölf Personen aus fünf Betrieben anwesend und besonders erfreulich war, dass wir aufgrund der verschiedenen Zusagen zur Mitwirkung und Teilnahme bereits an diesem Tag den Grundstein für den Verbund Polydesign3D legen konnten.

Gab es kritische Stimmen? Der Koordinationsaufwand ist ja nicht unerheblich bei einer solchen Verbundslehre, wo viele Schnittstellen aufgrund des Rotationssystems entstehen?

Klar, aufgrund der bisherigen Erfahrungen in der Verbundausbildung haben wir kritische Punkte reflektiert und besprochen. Auch das Rotationssystem war ein Diskussionspunkt, an dem wir jedoch festhalten werden. Allerdings werden wir die Verweildauer der Lernenden im Betrieb sehr flexibel handhaben. Wichtig ist uns, dass die Lernenden an der Abschlussprüfung ihr Lernumfeld wirklich gut kennen, was eine längere Verweildauer von bestenfalls 24 Monaten bedingt.


Es konnten fünf Lehrverträge abgeschlossen werden und die Lernenden sind im August gestartet. Seid ihr zufrieden mit dieser Anzahl Abschlüssen?

Ja, wir sind sehr zufrieden. Unser Projekt soll auf einer stabilen Grundlage in diesem Tempo weiterwachsen und so freuen wir uns sehr, wenn wir auch im nächsten und in den folgenden Jahren jeweils fünf neue Lehrstellen schaffen können.


Wie sind die Rückmeldungen nach den ersten Monaten?

Wir sind erstaunlich gut gestartet. Wie in anderen Lehrbetrieben ist auch bei uns im Verbund der Start in die Lehre mit viel Neuem und Unbekanntem für die Lernenden verbunden. Wir dürfen jetzt aber sagen, dass schon eine gewisse Routine aufkommt und konzentriertes Arbeiten zum Alltag wird.

 

Für wen eignet sich eine solche Lehre im Lehrverbund bzw. für wen eher weniger?

Die Lernenden im Verbund bringen Begeisterung an Neuem und wechselnden Umgebungen mit, sind kontaktfreudig und haben ein Faible, sich selber und ihre Talente „zu verkaufen“. Grosse Selbst- und Sozialkompetenz ist zentral.
Die vorgesetzten Fachpersonen im Betrieb zeichnet vor allem eine gewisse geistige und emotionale Beweglichkeit aus und natürlich das Bewusstsein, dass viele unterschiedliche Wege (der Ausbildung) zum optimalen Ergebnis führen.  


Was ist dein Ziel und deine Vision für den P3D-Verbund?

Mein Ziel ist es, den Netzwerk-Gedanken, der in unserem beruflichen Alltag bereits zur Selbstverständlichkeit zählt, in die Ausbildung unseres Nachwuchses zu implementieren.
Gemeinsam sind wir besser: Der Input und Austausch verschiedenster Fachleute in der Ausbildung junger PolydesignerInnen3D öffnet unseren Lernenden neue Horizonte - quantitativ und vor allem qualitativ.


Wieso sollte sich ein Lehrmeister an diesem Rotationssystem beteiligen?

Weil er weiss, dass er nicht alles weiss - und auch nicht alles selber bewerkstelligen kann.

Was sind die Vorteile für die Lernenden in diesem System?

Ohne Zweifel wird die Sozialkompetenz der Lernenden gefördert. Sie lernen durch die Rotation in den verschiedenen Firmen viele entscheidende neue Kontakte kennen und können sich so bereits während der Lehre optimal vernetzen, was nach der Lehre, auch bei der Stellensuche, dann richtig gut zum Tragen kommt.

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