Nachhaltige Mannequins für jeden Geschmack:

Bei unserem Aufenthalt an der Euroshop-Messe in Düsseldorf lernten wir die Zürcherin Dorle Hösli-Mathes kennen. Sie stellte drei Stände entfernt von uns ihre beeindruckenden Mannequins der litauischen Marke IDW aus, die sie bei der Agentur Parabello Project AG in der Schweiz vertreibt. Was nebst dem vielseitigen Look der Mannequins besonders beeindruckt, ist deren Nachhaltigkeit: Die Mannequins und Torsi sind zu 100 Prozent recycelbar. Für welche Kunden sich die Mannequins besonders eignen und weshalb sie dem Retailmarkt eine erblühende Zukunft voraussagt, verrät die gelernte Dekorationsgestalterin im Interview.


Dorle Hösli-Mathes, Sie sind seit 2010 in der Agentur Parabello tätig. Was ist das Kerngeschäft von Parabello Project?

Der Fokus der Agentur liegt auf der Innenarchitektur mit dem Schwerpunkt im Shop- und Raumdesign-Segment. Der Figurenvertrieb wurde als ergänzende Dienstleistung dazu genommen und durch mich besetzt, da ich im Bereich Styling und Warenpräsentation als gelernte Dekorationsgestalterin Erfahrung und Kontakte mitbringe.


Wie setzt sich die Kundschaft von Parabello Project zusammen?

Im Bereich Innenarchitektur wie auch beim Figurenvertrieb arbeiten wir mit sehr unterschiedlichen Kunden - von der kleinen Boutique über den Filialisten bis zum europaweit tätigen Grosshändler mit eigenen Stores und Shop-in-Shop-Konzepten.


Sie vertreten in der Schweiz die IDW-Mannequins, die besonders nachhaltig sein sollen. Weshalb ist das so?

IDW-Mannequins und -Torsi werden ausschliesslich in Vilnius, Litauen hergestellt. Vom Prototyping, dem Formenbau, der Metallbearbeitung, der Produktion, der Schneiderei und dem Airbrush findet alles unter einem Dach statt. Sie bestehen aus 100 Prozent recyclebaren Polystyrene, einem Material, welches zermahlen, wieder geformt und mehrfach wiederverwendet werden kann – auch in der Thermoformung, im Spritzguss, in der Bauindustrie und in vielen anderen Bereichen.

 

Was zeichnet diese Mannequins sonst noch aus?

IDW produziert zahlreiche Kollektionen – total gibt es eine Auswahl von Mannequins und Torsi aus mehr als 60 Standardkollektionen. Zudem fertigt IDW für die Kunden individuelle Produkte an – ganz auf ihre Wünsche zugeschnitten.
IDW-Mannequins haben sehr kurze Lieferzeiten von rund 3 bis 4 Wochen, da sie in Europa gefertigt werden.


Für wen eignen sich diese Mannequins - eher für Boutiquen oder für Grossfirmen?

Wir sind in der glücklichen Lage mit IDW einen Partner an der Seite zu haben, der keine Mindestabnahme-Mengen vorgibt und aus über 60 Standartkollektionen eine breite Palette liefert. Die kleine individuelle Boutique, diverse Modemarken (Tom Tailor, s.Oliver, Bonita oder H&M etc.) Sportlabels (Adidas und Puma), sowie hochwertige Designerlabels (Chanel, Louis Vuitton etc.)  - sie alle und viele mehr arbeiten mit IDW-Mannequins.
Die Mannequins aus den über 60 Standartkollektionen sind durch diverse Komponenten individualisierbar, bereits bei der Bestellmenge von einer Figur. Bei grösseren Mengen bieten wir, wie bereits erwähnt, Custom Made-Produkte an: Es wird modelliert, geschliffen und gefeilt, bis der Prototyp dem Kunden gefällt. Anschliessend werden die entsprechenden Formen für die Fertigung produziert. Dies ist ein spannender und intensiver Prozess, den wir sehr gerne gemeinsam mit unseren Kunden durchlaufen.

 

Die Mannequins werden übrigens aus 100% recycelbaren Polystyrene hergestellt. Dieses wird erwärmt und formbar in eine Aluminiumform gelegt. Anschliessend wird das Material mit Luftdruck an die Wände der Form gepresst. Die überstehenden, erkalteten Ränder werden als recycliertes Material zu 40% für eine neue Figur eingesetzt

 

Wie sind Sie auf IDW aufmerksam geworden und wie ist daraus eine Geschäftsbeziehung entstanden?

Die Agentur kam durch einen Grosskunden im Bereich Shopdesign vor rund 10 Jahren in Kontakt mit der Marke IDW, welche damals auf der Suche nach einem Vertriebspartner in der Schweiz war. Die Schweiz zeichnet sich durch besondere Bedürfnisse aus, welche kulturell wie auch marktspezifisch bedingt sind. Diesen am besten nachzukommen, funktioniert durch die persönliche Beratung vor Ort welche im Idealfall durch einen Ansprechpartner im jeweiligen Land übernommen wird.
Parabello hat diese Aufgabe gerne übernommen.


Wie gross ist der Bedarf an Mannequins in der Schweiz? Werden diese einmalig gekauft und erst nach Jahren wieder neu bestellt?

Die Schweizer Unternehmen sind sehr bewusste Käufer und schätzen Qualität, die über Jahre andauert. Mit der Marke IDW werden wir diesen und vielen weiteren Ansprüchen, wie denen der Nachhaltigkeit vollends gerecht.
Der Bedarf an Mannequins ist sehr schwankend. Der aktuelle Zeitgeist entspricht eher der Zurückhaltung und zeigt sich oft in der Wiederaufnahme gelagerter Mannequins. Dennoch entschliessen sich immer wieder Unternehmen für Rollouts von einer neuen Mannequin-Kollektion, um frischen Wind in ihre Schaufenster und Verkaufsräume zu bringen. Natürlich gibt es laufend neue Filialen oder Boutiquen, mit denen wir zusammenarbeiten. Dazu kommen auch Konzepte, die beides berücksichtigen und entsprechend eine bestehende Mannequinkollektion mit einer neuen ergänzen. Das finde ich persönlich eine willkommene Herausforderung, da ich die Kunden zu ihrer vollsten Zufriedenheit und auf ihre Bedürfnisse abgestimmt, beraten möchte.  

 

IDW-Mannequins gibt es in verschiedenen Farben und für unterschiedliche Figurtypen.

Es gibt verschiedene Kollektionen von IDW: Wie unterscheiden sich Stella, Max etc. voneinander?

IDW Display produziert bereits seit 20 Jahren Mannequins. Unser Ziel ist es, dass Portfolio regelmässig zu erweitern. Selbstverständlich haben wir in den letzten Jahren auch ältere Kollektionen aus dem Programm genommen - immer dann, wenn diese nicht mehr aktuell oder im Trend waren. Aber gerade dem Gespür unserer Designer und Bildhauer ist es zu verdanken, dass wir Mannequins entwickeln, deren Formen und Stellungen auch über einen längeren Zeitraum von unseren Kunden eingesetzt werden können. Daher sind wir stolz, Mannequins und Torsi aus über 60 Kollektionen anbieten zu dürfen.
Die Kollektionen unterscheiden sich einerseits durch Farben oder Oberflächen, welche von unseren Kunden bei jeder Bestellung und für jede Kollektion frei gewählt werden können. Darüber hinaus weisen sie völlig eigenständige Posen mit unterschiedlichen Köpfen auf, deshalb gibt es für jeden Zweck eine bestimmte Kollektion. Um möglichst viele Kundenbedürfnisse bedienen zu können, sind reichhaltige Standartkollektionen deshalb sehr zentral. Denn Mannequins für Haute Couture (z.B. IDW COUTURE) unterscheiden sich signifikant von Mannequins für junge Mode (z.B. IDW THE INCLUSIVES) oder Mannequins für das Sportsegment (z.B. IDW LIFESTYLE).

 

Die Mannequins von IDW sind multikulti und sehr wandelbar: Vom sportlichen Look bis zum eleganten Stil – sie machen in allen Outfits eine gute Figur.

Wie findet der Kaufprozess statt? Führen Sie mit den Kunden Beratungsgespräche – in der Agentur oder vor Ort?

Das Erstgespräch findet im besten Fall direkt beim Kunden statt. So kann ich den Spirit des Geschäftes oder des Unternehmens und deren Bedürfnisse am besten erfassen. Dies ist mir ein grosses Anliegen und fördert das Vertrauen und Verständnis, aus dem sehr inspirierende Projekte entstehen können. Wie bereits erwähnt, hat ein Kunde, welcher grössere Mengen (ab 200 Stück pro Figur) bestellt, die Möglichkeit eine komplett neue Figur zu kreieren. Bei geringeren Mengen werden wir alle Register aus unseren über 60 Standartkollektionen ziehen. So besteht die Möglichkeit, Köpfe unter den Kollektionen auszutauschen. Sie können aus den verschiedenen offiziellen Farbfächern (z.B. RAL, NCS) sowie aus unseren Spezialfinishes auswählen - von Papiermaché über Crackle Finish (spezielle Lackiervariante) bis hin zu unserem eingefärbten Grundmaterial (Polystyrene), welches eine wertig, matte Oberfläche auszeichnet und sich sehr resistent gegenüber äusseren Einflüssen zeigt.


Der Retailmarkt ist durch die Digitalisierung und andere Komponenten derzeit unter Druck: Merken Sie diesen Druck auch bezüglich der Mannequins? Braucht es diese heutzutage überhaupt noch?

Im gleichen Zuge wie ich mich für den Einsatz von Mannequins aussprechen möchte, ist es mir ein Anliegen, dies auch gleichermassen für unseren Beruf als Polydesigner3D zu tun. Was wären die Einkaufsstrassen ohne emotional und aussagekräftig gestaltete Schaufenster und Verkaufsräume!? Sie sind ein Werk von engagierten, kreativen und leidenschaftlichen Menschen, welche Farbe, Haptik und exquisite, visuelle Erlebnisse in unsere Welt zaubern. Diese Qualitäten werden weiterhin und meiner Meinung nach, wieder immer mehr geschätzt und benötigt.
Deshalb würde ich dem Retailmarkt, der durch die Digitalisierung sicher etwas geschwächelt hat, eine erblühende Zukunft voraussagen. Denn gerade weil der Online-Handel eine so starke Wirkung hat, muss der stationäre Handel, sich differenzieren, um einen besonderen Stellenwert erhalten zu können. Es geht darum, wie man Konsumenten in die Läden zieht und dabei spielen Erlebniswelten und Emotionalisierung eine grosse Rolle. Bei Letzterem ist der Einsatz von Mannequins unerlässlich, denn eine elegante Präsentation oder eine coole Inszenierung werden erst mit Mannequins ermöglicht. Das hat unsere neue Kollektion THE INCUSIVES, die wir an der Euroshop-Messe in Düsseldorf präsentiert haben, eindrucksvoll gezeigt.

 

Wie vertreiben Sie diese Mannequins? Vor allem an Messen wie der Euroshop?

Die Figuren werden hauptsächlich über den direkten Kontakt mit den Interessenten und Kunden vertrieben. Dazu kommen die Synergien, die sich durch das Storedesign ergeben und natürlich durch Weiterempfehlungen von zufriedenen und glücklichen Kunden, welchen ich an dieser Stelle meinen grossen Dank für Ihr Vertrauen aussprechen möchte.

 

Dorle Hösli-Mathes ist gelernte und stolze Dekorationsgestalterin, wie sie betont. Von 1997 bis 2001 absolvierte sie bei der Modissa/BIG AG die Lehre. Ihr Ausbildungsbetrieb, welcher noch heute zur Königsklasse der Schaufenstergestaltung gehört, erlaubte Ideenfindung, handwerkliches Umsetzen und Selbstständigkeit. Der Schwerpunkt während ihrer Ausbildung und der weiterführenden Berufsausübung, galt dem Präsentieren und Inszenieren von Mode. Seit 2010 ist sie in der Agentur Parabello tätig. Zu ihren aktuellen Aufgaben gehören der Vertrieb von Schaufensterfiguren der Marke IDW und die Tätigkeit im Bereich Dekoration, Styling und Home Staging - einerseits für Kunden der Agentur in Form eines Gesamtkonzeptes und andererseits als projektbezogene Aufträge für diverse Unternehmen.

Mehr Informationen zur Agentur Parabello Project

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