Lernendenprojekt bei Aroma: Eine riesige Vagina sorgt in Apothekenschaufenstern für Aufsehen

Auf die Behandlung empfindlicher Vaginalschleimhaut hinweisen - das ist mal ein «sexy» Briefing. Die Apotheken zum Meierhof und am Kreuzplatz wünschten sich von Aroma ein Schaufenster, um auf Gleitmittel aufmerksam zu machen. Konkret von den Polydesign3D-Lernenden der Live Communications-Agentur, denn sie dürfen jeweils den Lead übernehmen, wenn es drei bis viermal im Jahr um die Gestaltung der beiden Apotheken-Schaufenster geht – und zwar von der Konzeption und der Produktion bis zur Montage vor Ort. Luisa Zieglmeier aus dem 4. Lehrjahr erzählt aus ihrer Perspektive als Leiterin des Projekts, wie sie die Kunden mit der vielschichten Vagina begeistern konnten.

«Ein typischer Tagesablauf? Bei uns sieht so ziemlich jeder Tag anders aus, das ist auch der Grund, wieso Aroma so eine beliebte Agentur ist, um seine Lehrstelle zu absolvieren», schwärmt Luisa Zieglmeier, eine der P3D-Lernenden aus dem vierten Lehrjahr. Während der Ausbildung erhalten sie in fast alle Abteilungen bei Aroma einen Einblick – je nach Ausrichtung mit mehr Fokus auf die Produktion oder die Kreation.

Ein gewünscht provokatives Schaufenster setzt der Kreativität keine Grenzen

Ein besonderes Projekt ist jeweils der Schaufensterauftrag der Apotheken zum Meierhof und am Kreuzplatz, denn hier dürfen die sieben Lernenden von Aroma stets selbst die gesamte Verantwortung übernehmen. Im Herbst 2019 stand ein Tabuthema im Zentrum: Sex-Gleitmittel für empfindliche Vaginalschleimhaut – wahrlich kein Thema, über das Herr und Frau Schweizer ungehemmt zu sprechen pflegen. «Die Apotheken wünschten sich zu diesem Thema eine provokative Gestaltung. Das war für uns sehr cool, weil wir unseren Ideen freien Lauf lassen konnten», erzählt die 20-Jährige. Die Freizügigkeit der Frau und die Offenheit über sexuelle Themen ist zwar sehr aktuell, aber auch umstritten. Mit diesem Schaufenster setzten die Lernenden ein Statement: Die Kunden entschieden sich für ein ziemlich wahrheitsgetreues Abbild einer überdimensional grossen Vagina, die aus verschiedenfarbigen Kartonschichten angefertigt wurde. Luisa Zieglmeier ist sich sicher: «Vor einigen Jahren wären die Reaktionen der Passanten ziemlich negativ gewesen. Aber heutzutage können wir uns so eine extreme Darstellung der weiblichen Genitalien erlauben.» Ein solches Schaufenster versprach, die Blicke auf sich zu ziehen und trotz wachsender Offenheit der Gesellschaft sicher auch zu polarisieren.

 

Ein Lernendenprojekt, bei dem alle enorm viel Praxiserfahrung sammeln können

Luisa Zieglmeier war sowohl für den Projektlead als auch für die Konzeption verantwortlich und erinnert sich mit viel Begeisterung an den Auftrag, der für die jungen Polydesigner3D enorm viel wertvolle Erfahrung bescherte: «Wir koordinierten jede Abteilung, von der Konzeption über die Produktionsplanung und der Anfertigung bis zur Montage beim Kunden. Es wird jeweils ein Projektleiter definiert, der die Zuständigkeiten festlegt und den Kundenkontakt pflegt.» Für die Ideenfindung veranstalten die 17- bis 21-Jährigen als Erstes ein gemeinsames Brainstorming-Meeting. Vorgängig sammeln alle auf Basis des Kundenbriefings ihre eigenen Ideen, welche sie anschliessend besprechen und auswerten. Als Inspiration diente schlussendlich ein Foto einer Vagina, auf welchem mit verschiedenfarbigen Schichten gearbeitet wurde. «Diese Abbildung hat uns dazu inspiriert, mit der Tiefe zu arbeiten und ein ziemlich wahrheitsgetreues Abbild einer Vagina darzustellen», erklärt die Polydesignerin3D.

Austausch im Team ist enorm wichtig, um sich gegenseitig zu inspirieren

Zentral ist es auch, dass aufgrund des Kundenbriefings einige Analysen erstellt werden, unter anderem zum Produkt und zur Zielgruppe. Bei der Ideenfindung erstellen die Polydesigner3D von Aroma oft Moodboards oder ein Mindmap. Für Luisa ist der Austausch mit anderen Mitarbeitenden zudem sehr wichtig: «Manchmal sitze ich mit jemandem zusammen, der mir Inputs zu meinen Ideen geben kann. Dann erstelle ich auf dem Computer oder auf dem iPad Visualisierungen.» Anschliessend gestalten die Kreativen eine Präsentation, welche dem Kunden zugeschickt oder präsentiert wird. Meistens entwickelt das P3D-Team mehrere Varianten, damit der Kunde eine Auswahl hat und sobald das Go des Kunden erfolgt, wird mit der Planungsphase gestartet.

So funktioniert Team-Work: Jeder übernimmt einen Part, auf dem Weg zum Endprodukt

Luisa erstellte nun mit Photoshop die Visualisierungen, während ihre Unterstiftin Michelle die Produktionsplanung übernahm und die Kosten der einzelnen Ideen kalkulierte. Timon, ebenfalls Lernender im 4. Lehrjahr, zeichnete eine Reinzeichnung des Layouts, welche das Team für die Fräsungen und Prints in der Produktion benötigten. Michelle bestellte das Material und erstellte Produktionsaufträge für ihren Kollegen Samir, welcher den Lead in der Produktion übernahm. Die einzelnen Vagina-Schichten wurden auf Dispa-Holzplatten mit der ZÜND-Maschine ausgefräst und mit Distanzhaltern zusammengesetzt. Schlussendlich wurden die Panels und Module für die Montage bereitgelegt. Nun mussten die grossen Platten zu den Kunden transportiert werden: Das Aroma-Auto wurde gefüllt und die drei Module, Panels und das Werkzeug wurden in die Apotheken gefahren. Vor Ort klebten sie das Panel auf das Modul, platzierten die Produkte und klebten den Foliencut auf die Scheiben.

Zufriedene Kunden und lehrreiche Erfahrung

Die Produktion der riesigen Vagina war relativ aufwendig: Mit den einzelnen Schichten entstanden viele Elemente, die einzeln gefräst und zusammengesetzt werden mussten. «Doch zugleich war dieses Projekt eine Chance für uns Lernenden, eine spannende und lehrreiche Gestaltung umzusetzen und die beiden Apotheken waren sehr zufrieden mit dem Resultat. Sie mochten den Tiefeneffekt, den die Schichten erzeugten», berichtet Luisa Zieglmeier stolz. Selbstverständlich gab es ein paar Punkte, die das junge Team beim nächsten Auftrag noch optimieren kann, aber wir haben ja bekanntlich alle nie ausgelernt.

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